Elisabeth Mayerhofer:
Tu Felix Austria: KMUe!
Früher hat Österreich durch kluge Heiratspolitik seine internationale Position gefestigt. Heute können wir das durch kluge digitale KMU-Politik tun. Wer Digitalisierung hört, denkt auch heute noch oft nur an Start-Ups und nicht unbedingt an unsere klassischen heimischen KMU. Das ist natürlich nicht falsch, aber ganz richtig ist es auch nicht. Denn 99,7 % der heimischen Unternehmen sind kleine und mittelständische Betriebe. Will uns die Rechnung in Sachen Digitaler Wandel also aufgehen und wollen wir als Standort zur Gruppe der Innovation Leader aufschließen, dann wird es ohne diese 99,7 % nicht gehen.
Rückblick mit Ausblick
2016 hat die Julius Raab Stiftung in einem Crowd Sourcing Prozess mit 200 Teilnehmern 42 Zukunftsthesen zum Digitalen Wandel erarbeitet. Wir haben damit 2016 einen Rahmen für ein KMU-Digital-Standortprogramm für Österreich entworfen. Dort werden Bereiche wie Innovation, Beschäftigung, Bildung, Entlastung und Sicherheit auf Sicht von KMU und ihren Bedürfnissen adressiert.
Etwas mehr als ein Jahr nach der Veröffentlichung der Zukunftsthesen zeichnet sich eine spürbare Bewegung ab: die Digital Roadmap Austria gibt national die Marschrute in Sachen Digitalisierung vor. Digitalisierung findet – zwar immer noch langsam – aber beständig den Weg in die Klassenzimmer. Die Open Innovation Strategie der Bundesregierung trägt in den Rankings erste Früchte und bringt Österreich 2017 der Gruppe der Innovation Leader schon ziemlich nahe. Sprich: Es tut sich was.
Das zeigt auch das Digitalisierungs-Radar der WKO. Dort erreicht Österreich einen Index-Wert von 0,73 und liegt damit deutlich vor Deutschland (0,67) und vor dem EU-Durchschnitt (0,65). Dänemark liegt mit 0,80 klar voran.
Nutzung digitaler Technologien: weniger ist einfach nur zu wenig
Laut dem WKO Digitalisierungsradar nützt nur eines von fünf österreichischen Unternehmen digitale Technologien in einem hohen Maße. Der breite Einsatz solcher Technologien ist eine Voraussetzung, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Besonders erfreulich ist daher, dass Wirtschaftsminister Dr. Harald Mahrer gemeinsam mit WKO-Präsident Dr. Christoph Leitl ein eigenes KMU-Digital-Paket geschnürt hat. Auf zwei Jahre stehen insgesamt 10 Millionen Euro für verschiedene Beratungs- und Qualifikationsmaßnahmen für KMU zur Verfügung. Ein guter Schritt auf einem noch langen Weg.