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5. März 2020

Nachbericht: Österreich digital gestalten – Innovationen für den Staat von morgen

Sieben pitchende Startups, fünf JurorInnen, €5000-Siegerscheck inklusive Sachpreise für die Gewinner. 130 Gäste konnten sich von kreativen Geschäftsideen überzeugen und sehen, wie Unternehmertum zur Lösung von Herausforderungen beitragen kann

Verheißungsvolle Zahlen sind das für die Kooperationsveranstaltung zwischen der Politischen Akademie, der multimedialen Innovationsplattform der brutkasten und der Julius Raab Stiftung zum Thema „Österreich digital gestalten – Innovationen für den Staat von morgen“, die am 4. März im Julius Raab Haus und im Springerschlössl in der Tivoligasse über die Bühne ging.

„Transformation des Systems, nicht nur Digitalisierung von Analogem“

Mit diesem Ausspruch erläuterte Michael Hirschbrich, Gründer von updatmi, Buchautor und Experte für das Thema Digitalisierung, in der von Markus Lang geleiteten Panel-Diskussion, dass Digitalisierung eben mehr ist, als analoge in digitale Prozesse zu verwandeln. Für Hirschbrich, der seinen Urgroßvater noch über eine beinahe gänzlich agrarisch geprägte Gesellschaft erzählen hörte, sind wir momentan in einer Transformation der Gesellschaft und Arbeitsweise, ähnlich wie von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft bis zur Dienstleistungsgesellschaft. Therese Niss, die Digitalisierungssprecherin der ÖVP im Nationalrat und Unternehmerin, gab zu verstehen, dass dem Thema Fachkräfte eine immens große Bedeutung beigemessen werden sollte und daher speziell im Bereich Bildung mehr dafür getan werden muss, um zukünftig Fachkräftemangel zu verhindern. Derzeit suchen acht von zehn Firmen nach Personen mit IT-Hintergrund, sechs von zehn IT-Stellen können nicht besetzt werden und bis 2025 fehlen rund 25.000 Fachkräfte im IT-Bereich. Als stellvertretender Kabinettschef im Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort erläuterte Martin Atassi, dass es auch aus staatlicher Sicht wesentlich ist, durch die Digitalisierung Prozesse für BürgerInnen zu vereinfachen, Infrastruktur bereitzustellen und damit Digitalisierung im Land zu ermöglichen.

Bildung neu denken als Schlüssel für die Zukunft

Es wurde lange und intensiv über Bildung diskutiert, die besonders wichtig ist, um Digitalisierung langfristig für alle zugänglich zu machen. Themen wie LehrerInnenausbildung, Infrastruktur für Schulen, aber auch gänzlich neue Schulstrukturen wurden angesprochen. Schulversuche, die eine Art Dekonstruktion der Institution vorsehen, in denen freier gelebt wird als im Regelschulsystem, könnte auch etwas sein, mit dem man der Digitalisierung im Schulsystem Rechnung tragen könnte, wie Hirschbrich sagte und dabei Elon Musks Ad Astra Schule ansprach.

3 Minuten – 5000€

Carployee, Virtual and Augmented Reality Systems, Blockpit, LeReTo, My Privacy GmbH, Kinderknigge und Digicust waren die sieben Start Ups, die sich in jeweils drei Minuten beim Publikum und vor allem bei den JurorInnen, Dejan Jovicevic (der brutkasten), Daniel Cronin (Co-Founder primeCrowd, Co-Founder AustrianStartups), Ulrike Domany-Funtan (Generalsekretärin von fit4Internet und Vizepräsidentin der Julius Raab Stiftung), Michael Raab (minted zero 21 und Pioneers) und wiederum Michael Hirschbrich vorstellten und dabei zu überzeugen versuchten. 5000€ von der brutkasten, jede Menge Sachpreise und eine gewonnene Pitch Competition standen auf dem Spiel. Von einem animierten Julius Raab Museum in einer virtuellen Welt, über Lösungen für Firmen im Carsharing Bereich und einer Software, die Juristen die Arbeit erleichtert, bis zu einer Initiative, die Achtsamkeit ins Klassenzimmer bringen möchte, waren viele neue Lösungsansätze für gesellschaftliche und staatliche Herausforderungen dabei.

Es gibt digital Champions – gleich drei statt einem

Unter dem Feuerwerk zweier Farbband-Kanonen, zelebrierte die Jury nach kurzem „Konklave“ in der Alois Mock Aula die Sieger. Veronika Haberler mit LeReTo, das Legal Tech Startup, konnte den Abend für sich entscheiden und den Siegerscheck mit nach Hause nehmen. Florian Wimmer mit Blockpit, das Finance Securetech für digitale Währungen und Christoph Drescher mit My Privacy, die Data Protection Lösung, konnten sich über den geteilten 2. Platz freuen und Kampagnen des brutkastens gewinnen.
Die Digitalisierung hat erst begonnen, sie ist aber gestaltbar“, das war ein Ergebnis der Diskussion vor der Pitch Competition. Ganz nach einem der Sprüche der Generation-E-Initiative der Julius Raab Stiftung: „Der Mensch bestimmt das Werkzeug“. Nach der Pitch Competition wusste man dann auch, dass Digitalisierung bereits gestaltet wird und es Grund zur Zuversicht gibt, wenngleich viel zu tun ist!

Infos zu den Startups

LeReTo 
Das Wiener Legal Tech Startup nimmt Legal Professionals die manuelle Recherche ab und lässt stattdessen die Dokumente die Arbeit erledigen. Quellen- und Knowledge-verlinkte „SmartPDFs“ sorgen für einen vollständigen elektronischen Akt und unterstützen optimal bei der täglichen Arbeit. Es kommen innovative Methoden wie Legal Network Analysis, Narrow-AI und semantische Datenmodelle zum Einsatz. Hochwertiges juristisches Wissen aus ganz Europa wird mit nur einem Klick aus PDF-Dokumenten zugänglich gemacht, User-Centered Design schafft intuitive Bedienung. Das Angebot richtet sich insbesondere an Rechtsanwaltskanzleien, Justiz und Verwaltung. LeReTo wurde für seine innovativen Lösungen bereits mehrfach national sowie international ausgezeichnet und durfte seine Technologien bereits vor den Europäischen Gerichtshof in Luxemburg präsentieren.

Blockpit
Blockpit entwickelt hochqualitative Compliance-Software zur Überwachung, Analyse und Dokumentation von Blockchain basierten Assets. Der Fokus liegt auf korrektem und optimierten Steuerreporting, Anti-Geldwäsche sowie Betrugsbekämpfung. Unsere Vision ist es, Vertrauen und Effizienz in den Finanzmarkt der Zukunft zu bringen.

MyPrivacy
Geschäftsgeheimnisgesetzt, NIS Direktive, US Article 11 & 13, etc. verlässlich zu schützen. Bei Missbrauch, Verlust, Misskonfigurationen oder Hacking drohen Unternehmen und deren verantwortlichen Managern ansonsten Geldstrafen, Freiheitsstrafen und Reputationsverlust. Unsere Lösungen reichen vom verschlüsselten Datenraum über Secure Workflows bis zu embedded Systems (z.B. Maschinendaten). MyPrivacy bietet hier neben vielen weiteren Vorteilen z.B. das digitale unveränderliche „Watermarken“ an, bei dem Content pro Benutzer digital (nicht sichtbar) so markiert wird, dass immer und zu jeder Zeit nachgeprüft werden kann, an welcher Stelle Informationen geteilt, bzw. aktiv, oder passiv „geleakt“ wurden. Ebenso kann das Hochladen von unerlaubtem Content verhindert werden. Hiermit kann auf einfache Weise mit digitaler Unterstützung eine lückenlose Compliance eingehalten und die Umsetzung nachgewiesen werden. Mit unserem System können Partner unabhängig vom reinen Vertrauen, nachweislich mit forensischen Audit Logs in die Pflicht genommen werden und somit ohne manuellen Aufwand einen evtl. Beweisnotstand wirksam verhindern.

Carployee
Smart Mobility für Pendler: Die Mitfahrbörse für MitarbeiterInnen von Großunternehmen und Businessparks für den täglichen Arbeitsweg. Carployee bietet Großunternehmen und Businessparks eine maßgeschneiderte White-Label-Plattform (Web + Mobile App), die intelligent Fahrgemeinschaften für Mitarbeiter bildet. Dabei hilft Carployee, das Mobilitätsverhalten von Pendlern zu verändern und erzeugt eine Vielzahl an Mehrwerten für ArbeitgeberInnen- und NehmerInnen sowie für die Umwelt.

Virtual and AR Systems
Virtual and AR Systems ist eine VR Educationplattform / Engine welche es ermöglicht einfach Lernumgebungen und Szenarien in kollaborativ in VR zu erstellen und in (Schüler-) Gruppen zu erleben. Diese haben wir auch schon in vergangenen Jahren im Rahmen der DigiPlayDays der Julius Raab Stiftung vorgestellt. Derzeit führen wir gerade Worldbuilding Trainings mit Professoren und Lehrern des AIRC aus den Vereinigten Staaten durch.

Kinderknigge
KinderKnigge ist ein junges Bildungsunternehmen, das ein weltweit einzigartiges Lehr- & Lernprogramm rund um das Thema „achtsamer Umgang & Sozialkompetenz“ entwickelt hat. Pädagogisch wertvoll, kreativ gemacht und altersgerecht aufbereitet vermitteln wir all diese Themen für ein besseres Miteinander aus und für den Lebensalltag unserer Kinder.

Digicust
Digicust widmet sich der Entwicklung einer innovativen Zoll-Software und eines virtuellen Zollroboters zur Digitalisierung und Automatisierung der Zollabwicklung. Der virtuelle Zollroboter ist die fundamentale Basis für „The Internet of Customs“, wodurch nicht nur Zeit und Geld erspart wird, sondern die Betrugserkennung und Einfuhreinnahmen erhöht und durch Fehlerminimierung der Verwaltungsaufwand für den Staat und CO2-Emmissionen immens gesenkt werden.

Weitere Fotos unter: Flickr

Fotocredit: Politische Akademie

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