22. September 2016

DAS GAMES INSTITUTE AUSTRIA – FÜR EINE SPIELENDE GESELLSCHAFT

Spiele sind überall. Spielerische Elemente sind Teil von Werbekampagnen, Spiele werden verwendet, um das Verhalten von Bürger_Innen zu verändern, Spiele finden im öffentlichen Raum statt, Pokemon GO legt ganze Straßenzüge lahm und klassische Spielfiguren wie Mario, Link oder die Space Invaders gelten inzwischen als Kulturgut und sind in Museen und Kunstausstellungen zu finden.

Die Spieleindustrie ist die erfolgreichste Branche der Unterhaltungsindustrie und stellt, wenn es um Umsätze geht, Film- und Musikbranche zusammen gerechnet in den Schatten. Topunternehmen aus dem Silicon Valley erwarten von Bewerber_Innen, dass sie in Computerspielen gewisse Leistungen erzielt haben, Gilden führen können oder einen bestimmten Level erreicht haben, das Militär und Luftfahrtunternehmen bilden mit Simulatoren aus, die kommerziellen Spieltiteln entsprechen. In der medizinischen und neurobiologischen Forschung werden Spiele eingesetzt, um Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer besser begegnen zu können.

Computerspiele sind also sozusagen Leitmedium unserer Zeit, sie sind als Medium gereift und müssen sich vor Literatur und Film nicht mehr verstecken. Spiele stellen unangenehme Fragen, Spiele sind politisch, Spiele sind empathisch. Man kann in Spielen erfahren, was es bedeutet in einem totalitären Staat oder in einem Kriegsgebiet zu leben, Spiele lassen uns nachleben, was es bedeutet depressiv zu sein, wie man mit der Krebserkrankung des eigenen Kindes zurecht kommt oder welchen Dynamiken Aufstände folgen.

Spiele sind mehr als nur Spaß. Spiele sind fordernd und komplex. Spiele regen unsere Kreativität und Problemlösefähigkeit an. Spiele verbinden, sie sind kommunikativ und kooperativ. Spiele sind angenehm frustrierend, sie schaffen es, uns in einen Flow-Zustand zu versetzen und zeigen auf, was zu einem funktionierenden Team benötigt wird. Spiele lassen uns lernen, ohne dass es sich wie Arbeit anfühlt.

Somit gewinnen Spiele naturgemäß an Bedeutung für den Bildungssektor und wenn es um die Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse geht. Die wissenschaftlichen Disziplinen, die sich mit diesen Vorgängen beschäftigen, nennen sich Game Studies und Game-Based Learning.

Computerspiele können und werden Lernen und Lehren nachhaltig verändern. Sie sind interaktiv und motivierend und schulen die so genannten 21st Century Skills. Sie helfen, komplexe Zusammenhänge besser zu begreifen und lassen uns das Zusammenspiel von den einzelnen Komponenten aller möglichen Systeme erfassen.

Kinder und Jugendliche wissen intuitiv längst um das Potential von Computerspielen und Spiele führen dazu, dass 6- oder 7-Jährige fließend die Fachsprachen gewisser Spiele sprechen, komplexe algebraische Aufgaben lösen können oder umfangreiche Statistiken begreifen. Sie laden Kinder und Jugendliche dazu ein, Städte oder elektrische Schaltkreise nachzubauen oder zu entwerfen. Sie erschaffen Gemeinschaften, in denen nach strengsten wissenschaftlichen Prinzipien an Probleme herangegangen wird und die ermöglichen, auszuleben, was sonst in unserer Gesellschaft nur schwer möglich erscheint, seien es nun alternative Identitäten oder Geschlechterrollen.

Das Games Institute versammelt Fachleute zu dieser Thematik und macht es sich zur Aufgabe, das enorme Potential dieser Entwicklung zu verstehen und für unsere Gesellschaft und den Bildungssektor im Positiven nutzbar zu machen.

Wir entwickeln maßgeschneiderte Produkte für Bildung und Wirtschaft, helfen Curricula zu entwickeln, die das Potential von Game-Based Learning zu realisieren versuchen. Wir schulen Pädagog_Innen und Trainer_Innen im Einsatz von Game-Based Learning Projekten und Materialien. Wir nutzen Game-Based Learning, um bei Spieler_Innen eine positive Haltung zu sozial und kulturell relevanten Themen zu erschaffen und zu entwickeln. Wir setzen Spiele ein, um für die Arbeits- und Personalsuche mit den entsprechenden Tools persönliche Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln.

Sollten Sie Interesse an unseren Produkten, unseren Materialien oder an der Thematik im Allgemeinen haben, finden Sie uns hier:

Tkunze@gamesinstituteaustria.org

www.gamesinstituteaustria.org

Das Games Institute auf Facebook: https://m.facebook.com/GamesInstituteAustria/

Unsere Facebook-Gruppe für alle Interessierten:

https://www.facebook.com/groups/791355800900712/

Diesen
Beitrag teilen

Dies könnte Sie auch noch interessieren

SPIELERISCH GEMEINSAM DIE ZUKUNFT GESTALTEN
15. September 2016

SPIELERISCH GEMEINSAM DIE ZUKUNFT GESTALTEN

Mündige Teilnahme an gesellschaftlichen Prozessen, von Wahlen bis zur Städteplanung, kreative und kollaborative Zugänge zu komplexen Problemen und frische Lösungen finden. Motiviert an schwierige Sachverhalte herangehen und sich durch praktisches, innovatives und spielerisches Ausprobieren an Herausforderungen heranwagen. Die Digitalisierung als Chance begreifen, die unsere Gesellschaft bereichert und uns hilft, an einer besseren, gerechteren und sozialeren Zukunft mitzuwirken.

Mehr
„GAMIFIZIERUNG“ VOM MARS, ÖFFENTLICHE VERWALTUNG VON DER VENUS?
14. September 2016

„GAMIFIZIERUNG“ VOM MARS, ÖFFENTLICHE VERWALTUNG VON DER VENUS?

Ein Blick in das Sprachlexikon der Wahl definiert „Spielifikation“ (engl. „Gamification“) rasch als die Anwendung spieltypischer Elemente in spielfremden Lebenssituationen. Spielfremd... das umschreibt etwa sonst wenig herausfordernde oder monotone Prozesse. Und wo wären solche Abläufe eher zu finden als in der öffentlichen Verwaltung, der Bürokratie, dem „Amtswesen“? Doch während „Gamifizierung“ es vollbracht hat, sämtliche Lebensabläufe und Industriezweige aufzurütteln, ja umzukrempeln – man denke nur an den Motivationsschub, den das spielerische Konzept der Khan Academy auf Millionen von Kinder und Jungendliche gehabt hat – , scheint die öffentliche Hand davon bisher weitgehend unberührt. Warum?

Mehr

AKTUELLES

Wir verfolgen ein klares Ziel:
Wir wollen Österreich und Europa nach vorne bringen

Mit neuen Ideen, einer ehrlichen und
mutigen Politik und auf Basis zeitloser Werte.


Intro überspringen