4. August 2016

Macht uns die Technologie intelligenter?

Können Sie sich vorstellen, KEIN Video mehr mit dem Smartphone zu drehen? Früher war das in der Tat nicht so einfach: Sie benötigten eine Kamera und die unterstützenden Techniken wie Licht, Ton und Schnittequipment. Dann mussten Sie eine Filmcrew engagieren, dann den Film drehen, ihn entwickeln und fertigstellen. Und schlussendlich verteilen.

Heute machen Sie das alles auf einem Endgerät: Ihrem Mobile Device, meistens dem Smartphone.  Die Technologie nimmt uns alle oben notwendigen Schritte ab, sie führt uns zu dem erwartenden Ergebnis, dem FILM. Die Technologie hat es geschafft, dass wir mehr schaffen mit weniger Wissen – und einer höheren Abhängigkeit davon.

 

Spezialisiertes Wissen

 

Dieser Trend ist nicht neu. Seit der Mensch begonnen hat zu landwirtschaften, hat er Teile seines Wissen zugunsten der Technologie abgegeben. Der rasante technologische Fortschritt in den letzten Jahrzehnten hat immer mehr zu spezialisierten Wissen geführt bei gleichzeitiger Möglichkeit, viele Dinge in Abhängigkeit von Technologie zu erledigen.

Die Spezialisierung hat sowohl pragmatische wie moralische Konsequenzen. Ausgebildete Menschen finden leichter Arbeit und sind besser bezahlt als ihre unausgebildeten Gegenüber.

Indem wir unser Wissen der Technologie übergeben bzw überlassen  – das sogenannte „Blackboxing“, da die Vorgänge dem Nutzer nicht mehr wirklich erkennbar erscheinen – wird es ermöglicht, dass viele Menschen ihren Blutdruck messen, ohne dafür die notwendige Qualifikation zu besitzen. Blutdruckgeräte gibt es mittlerweile ohne Probleme in  jeder Apotheke für den privaten Gebrauch zu erwerben.

 

Smartphone und Blutdruckgerät – Zwillinge im Geiste

 

Was verbindet das Smartphone und das Blutdruckgerät (ausser dass sich das eine bereits als eigene Anwendung  auf dem anderen befindet)? Die Massenproduktion von sogenannten Blackbox Technologien sind auch deren Geheimnis der weiten Verbreitung. Die vielzitierte Abhängigkeit von unserem Smartphone ist daher nicht allzuweit gegriffen – wenn wir es verlieren oder es nicht funktioniert, fühlen sich viele Menschen gehandicapt. Ebenso wie bei einem nicht funktionierenden Blutgerät –  keine Kontrolle mehr über den Blutdruck und damit ein gewisser Stressfaktor. Andere Beispiele sind die GPS Geräte auf dem Smartphone, die das Vorankommen mit dem Auto derart erleichtern, dass oft bei Ausfall solcher Geräte eine wahre Orientierungslosigkeit entsteht.

Eine gute Erziehung ist die beste Ökonomie, und Unwissenheit die teuerste Sache im Lande.

– Adam Smith
Digitale Ausbildung hilft

 

Wie kann man daher der nicht aufzuhaltenden Abhängigkeit von der Technologie im Alltag einigermassen entgegentreten? Durch den Erwerb von digitaler Kompetenz. Nicht die Technik bestimmt uns, sondern wir gebrauchen die Technik zu unserem Vorteil. Wir werden im technologischen und digitalem Prozess vom Objekt zum Subjekt. Übrigens ein sehr liberaler Ansatz, den bereits der grosse liberale Vordenker Adam Smith in seinem „Wohlstand der Nationen“ mehrmals unterstrich. (nh)

Damit und mit vielen anderen Aspekten beschäftigen sich die DIGI PLAY DAYS am 15. und 16. September im Studio 44, Rennweg 44, in Wien.

 

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