Lernen lernen

„Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernst du“ – soweit so bekannt. Heute gilt: nicht nur in der Schule, sondern dein ganzes Leben lang lernst du. Für Prof. Christiane Spiel von der Universität Wien, die 2000 die Bildungspsychologie als neue Forschungsdisziplin begründete, ist dieses lebenslange Lernen eine Schlüsselkompetenz im 21. Jahrhundert: „Es geht nicht nur darum zu lernen, sondern auch das Lernen zu erlernen. Wann setze ich welche Lernstrategie ein? Welche Belohnungen motivieren mich, damit ich dranbleibe? Und, wenn mal etwas nicht so geklappt hat, dann braucht es auch die Fähigkeit darüber zu reflektieren und herauszufinden, was man nächstes Mal besser machen könnte.“

What matters most, is how you see yourself

Motivation und Neugier sind für Spiel sind ebenso zentrale Faktoren, wenn es um erfolgreiches Lernen geht, wie das Wissen um die jeweils passenden Lernstrategien: „Dieser Prozess beginnt schon lange vor dem eigentlichen Lernen, nämlich beim Selbstwert. Wieviel traue ich mir zu, zu schaffen? Welche Ziele setze ich mir? Wie wichtig ist mir das Ergebnis?“ Viele Kinder, so hat Spiel an ihrem Institut herausgefunden, fangen gar nicht zu lernen an, weil sie sich nicht zutrauen den Stoff zu bewältigen. „Wer aus Angst nicht zu lernen anfängt, erhält mit einem schlechten Ergebnis dann natürlich auch die Bestätigung für diese Angst. Damit startet ein negativer Kreislauf, der für die Kinder schwer zu durchbrechen ist.“

Lernen lernen

Wer sich zutraut, den Stoff zu schaffen, hat schon einen wichtigen Meilenstein erreicht und wird mit dem eigentlichen Lernen beginnen. „In dieser Phase geht es darum zu überlegen, wieviel Zeit man hat, was man alles braucht, wo sind noch Erklärungen nötig etc.“ Genau hier, so zeigen Spiels Studien, sind heimische SchülerInnen sehr schlecht: „Diese Fähigkeit der Selbstorganisation müsste in der Schule langsam aufgebaut werden, damit die Menschen die Schule verlassen und keine Angst vor neuen Lernherausforderungen haben.“

Dranbleiben

Als besonders schwierig hat sich die Aufrechterhaltung der Lernmotivation herausgestellt: „Um dranbleiben zu können, muss jeder für sich herausfinden, welche Belohnungen für sie bzw. ihn funktionieren. Was darf ich, wenn ich nicht nur gelernt habe, sondern auch mein Lernziel erreicht habe?“

Reflektieren

Jede Lernende, jeder Lernende sollte nach einem Lernprozess überlegen was gut und was weniger gut funktioniert hat. „So können wir unseren ‚Will and Skill to learn‘ laufend verbessern und werden im Lernen selbst auch immer besser“, so Spiel abschließend.

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