Tele Haase

Geschäftsführer

Markus Stelzmann

 

Bitte erzählen Sie uns, welche Rolle der Digitale Wandel für Ihr Unternehmen und Ihre Branche spielt?

Aktuell sind wir noch Komponentenhersteller und beliefern als OEM (Original Equipment Manufacturer) große Unternehmen in der Automatisierungsbranche. Dadurch werden wir massiv durch deren Aktivitäten im Bereich des Digitalen Wandels getrieben. Wir möchten aber auch in Zukunft selbstständig unseren eigenen Weg gehen. Daher war für uns klar: wir müssen uns aktiv mit dem Digitalen Wandel beschäftigen. Und zwar nicht nur auf der technologischen Produktionsebene, sondern auch auf der Ebene der Organisation.

 

Welche Schritte haben Sie gesetzt um die Chancen zu nützen / die Herausforderung zu meistern? Was war dabei besonders wertvoll? Wer hat Ihnen hier besonders geholfen?

Heute sind wir, wenn es um die Organisation unseres Unternehmens geht, international ganz weit vorne und sehr innovativ. Wir haben zum Beispiel keine Abteilungen mehr und auch keine klassischen Hierarchien. Wir treffen alle Entscheidungen gemeinsam. Wenn was schief geht, sparen wir uns daher auch gleich die Suche nach Schuldigen.Besonders wichtig war uns auch das Thema Transparenz. Bei uns bedeutet das, dass alle Mitarbeiter auf alle Informationen zugreifen können. Dafür haben wir das TeleNET entwickelt. Unternehmensintern verwenden wir auch kein E-Mail mehr. Wir nutzen dafür das Österreichische Unternehmen Grape. Mit dieser APP können unsere Mitarbeiter untereinander allgemein genauso kommunizieren, wie es eigene Kanäle für Projektgruppen gibt.

 

Aus welchem Fehler haben Sie besonders viel gelernt?

Wir legen in unserer Organisation sehr viel Wert auf Eigenverantwortung. Das ist leichter gesagt als umgesetzt. Wir haben nicht großartig darüber nachgedacht, was dieser Anspruch bedeutet wenn es zum Beispiel um die aktuelle Rechtslage geht. Denn laut dem Gesetzt haftet im Fall der Fälle die Geschäftsführung.Wir haben aber auch gelernt, dass es für Eigenverantwortung kein allgemein gültiges Maß gibt. Jeder Mitarbeiter versteht darunter etwas anderes. Manche haben dazu mehr Talent, andere brauchen mehr Führung. Das hätten wir gleich am Anfang gemeinsam stärker definieren müssen. Das haben wir sicherlich zu wenig durchgedacht.

 

Wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen generell mit dem Thema Innovation um?

Wir möchten als Unternehmen permanent Spaß an der Veränderung haben. Denn wir müssen in der Lage sein uns schnell an andere Technologien oder Arbeitsweisen anzupassen. Ohne die entsprechende gemeinsame Freude an Neuem wird das nicht klappen.Wir haben uns daher ganz bewusst zuerst mit der Erneuerung unserer Organisation und Arbeitsweise auseinander gesetzt. Damit, denke ich, sind wir sehr innovativ und auch international weit vorne. In der Produktion sind wir noch im guten Mittelfeld. Durch unsere interne Neuaufstellung haben wir Luft um wieder kreativ arbeiten zu können und uns Innovation aktiv ins Haus zu holen. Wir arbeiten mit zahlreichen Start-Ups auf Augenhöhe zusammen. Zwei Start-Ups sind fix bei uns eingemietet. 2017 eröffnen wir unseren Hardware-Hub. Damit möchten wir jungen Unternehmen die Möglichkeit geben unsere Produktionsstraße zu nutzen.

Natürlich haben wir uns auch mit unserem Kerngeschäft auseinander gesetzt. Was wird sich hier ändern? Was werden die Produkte, die Dienstleistungen sein, die TELE in Zukunft erbringen wird? Wir möchten in drei Bereichen innovative Lösungen entwickeln: Wasser & Müll, Erneuerbare Energien und Transport

 

Was möchten Sie anderen Unternehmen in Zusammenhang mit dem Digitalen Wandel unbedingt empfehlen?

Es gibt keine unternehmerische „Hosenträger-Gürtel-Lösung“ für den Digitalen Wandel. Jedes Unternehmen muss seinen eigenen Weg finden und für sich entscheiden, welche der vielen Möglichkeiten genutzt werden sollen.Unternehmen, die sich dem Digitalen Wandel tröpfchenweise stellen wollen, würde ich generell abraten sich überhaupt damit zu beschäftigen. Es ist bei einem so ganzheitlichen Thema nicht nachhaltig „Digitalen Wandel“ zum Beispiel mal nur in der Marketingabteilung auszuprobieren. Wenn schon Veränderung, dann richtig.

Ganz besonders wichtig sind hier die „Chefs“ – seien das nun Eigentümer oder Manager. Wenn Digitaler Wandel von oben nur „verordnet“ aber oben nicht gelebt wird, wird das Projekt scheitern. Die Rolle von Führungskräften ist hier vor allem ein Vorbild zu sein.

Der Digitale Wandel braucht Unternehmergeist. Denn natürlich sind diese Veränderungsprozesse riskant. Wir haben in der Umstellungsphase auch Umsatzeinbußen verzeichnet. Aber wir wollten diese Erneuerung wirklich. Und, wir sind überzeugt, dass sich das vor uns auszahlen wird.

 

 

Fotocredit: Tele Haase GmbH

Danke fürs finden dieser Geschichte an

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Wir wollen Österreich und Europa nach vorne bringen

Mit neuen Ideen, einer ehrlichen und
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