Österreichische Lotterien

Julius Raab Stiftung
Vorstandsdirektorin

Mag. Bettina Glatz-Kremsner

Österreichische Lotterien

Bitte erzählen Sie uns, welche Rolle der Digitale Wandel für Ihr Unternehmen und Ihre Branche spielt?

Alles was digitalisiert werden kann, wird auch digitalisiert – das steht wohl fest und gilt für alle Branchen. Das betrifft Kundendaten genauso wie das Kundenverhalten. Wichtig ist es dann natürlich, Big Data in Smart Data zu transferieren, also aus unglaublichen Datenmengen die relevanten Informationen herauszufiltern und nutzbar zu machen.

Der Digitale Wandel geht aber natürlich weit über die Technik und Daten hinaus. Er verändert die Führungskultur, bedingt Änderungen in der Organisationsstruktur und greift tief in Abläufe und Arbeitsweisen ein.

Unerlässlich ist, dass der Digitale Wandel auch vom Topmanagement gewünscht und vorgelebt wird. Denn Veränderungen brauchen starke Führung, da es ja auch um die Etablierung einer neuen Kultur – insbesondere einer neuen Fehlerkultur – innerhalb des Unternehmens geht.

 

Welche Schritte haben Sie gesetzt um die Chancen zu nützen bzw. die Herausforderung zu meistern? Was war dabei besonders wertvoll? Wer hat Ihnen hier besonders geholfen?

Auf der Produktseite verfügen Casinos Austria und Österreichischen Lotterien über große Erfahrung bei digitalen Lösungen. Wir haben 1998 als eines der ersten Glücksspielunternehmen weltweit bereits Angebote im Internet gelauncht, auch wenn das große Potenzial damals noch nicht absehbar war. Heute bieten wir unseren Kunden mit win2day eine umfangreiche Spieleplattform an und haben diese noch durch eine eigene App erweitert. Die Angebote werden allesamt sehr stark nachgefragt, und doch wollen die Spielteilnehmer nicht auf das klassische, terrestrische Angebot, etwa in den Trafiken, verzichten. Digital ist für uns also eine Ergänzung und Erweiterung für das analoge Angebot, aber kein Ersatz. Umgekehrt hat natürlich auch im analogen Vertrieb, also den Annahmestellen, die Digitalisierung längst Einzug gehalten, etwa in Form unserer, mit einem Partnerunternehmen selbst entwickelten, hochmodernen Terminals.Heute geht es uns sehr stark um die kulturellen Themen, die ganz zentral für die Herausforderungen des Digitalen Wandels sind. Wir haben vor sieben Jahren eine eigene Innovationsabteilung gegründet, die anfangs Teil der IT war. Vor zwei Jahren haben wir dann begonnen, die Themen Innovation und Digitaler Wandel weit über die technischen Grenzen hinaus zu denken. Beide Themenfelder betreffen das ganze Unternehmen. Wir haben daher das Innovationsmanagement Anfang 2016 aus der IT ausgegliedert und in den Bereich Corporate Development angesiedelt und dem Gesamtvorstand unterstellt.

Mit Hilfe dieses Kompetenzzentrums versuchen wir unsere Unternehmenskultur Schritt für Schritt innovativer zu machen. Natürlich begleiten wir diese Prozesse entsprechend auch durch unser HR Management. Wir haben umfassende Workshops und Veranstaltungen zum Thema Innovation abgehalten und die Führungskräfte mit den neuen Herausforderungen ihrer Rolle und den mit Innovation einhergehenden neuen und veränderten Arbeitsformen und –methoden vertraut gemacht. Darüber hinaus konnten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Kurzveranstaltungen zu Innovationsmanagement und Design Thinking teilnehmen und mittlerweile sind 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen zu Design Thinking Facilitators ausgebildet. Diese tragen wiederum ihre neu erworbenen Fähigkeiten direkt in ihren jeweiligen Arbeitsbereich.

 

Wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen generell mit dem Thema Innovation um?

Das Thema gewinnt natürlich noch weiter an Bedeutung, und wir beschäftigen uns immer intensiver und aktiver damit. Seit fünf Jahren machen wir für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen jährlichen Innovation Day, bei dem wir mit internationalen Referenten und zahlreichen Angeboten zum Ausprobieren die Zukunft zu uns ins Haus holen. Im Rahmen der Summer Academy stellen wir unseren Mitarbeitern neue Technologien und Anwendungsmöglichkeiten vor. Und bereits seit einigen Jahren gibt es Innovation Breakfasts, sehr kompakt und stark fokussiert, mit einem externen Referenten und anschließender Diskussion.2016 haben wir uns entschieden, dem Thema Innovation im Unternehmer auch tatsächlich einen Raum zu geben und haben eine Fläche von 200 Quadratmeter zum Innovation Hub umgebaut. Unter dem Leitmotiv „CONNECT, COWORK, COCREATE“ steht dieses Areal allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung. Und wir sehen seither, dass diese Möglichkeit gerne genutzt wird, neue Verbindungen hergestellt und neue Formen der interdisziplinären Zusammenarbeit geschaffen wurden. Als wir dann dort die Präsentation der Finalisten unseres Innovations-Wettbewerbs, der „Awesome!ness-Challenge“, abgehalten haben, ist der Hub fast aus allen Nähten geplatzt.

 

Was sind die wichtigsten Learnings? Was können Sie anderen Unternehmen in Zusammenhang mit dem Digitalen Wandel unbedingt empfehlen?

Wie bereits erwähnt, brauchen solche Veränderungen eine starke Führung, ein aktives und offenes Management, das sich selbst in diese Themen vertieft und sie glaubhaft vorlebt.Fehler müssen passieren dürfen. Und zwar nach dem Motto „Fail fast. Fail cheap“. Dazu braucht es eine entsprechend offene und konstruktive Unternehmenskultur, in der Fehler kommuniziert und zugegeben werden können. Nur dann kann rechtzeitig gegengesteuert werden.

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