Durch Computer-Zocken jobfit werden!
Wenn Kinder vor dem Bildschirm Zeit verbringen, dann wird das von den Eltern häufig als Zeitverschwendung gesehen. Doch sind digitale Spiele absolute Zeitverschwendung? Nein, meint das Bundesministerium für Familie und Jugend und sieht in den digitalen Spielen eine echte Bildungschance.
Wer hätte gedacht, dass man sich durch das bekannte PC-Spiel „Minecraft“ Skills beim Spielen aneignen kann, die einem im realen wirklich weiterhelfen können? Doch was ist „Minecraft“? Wir alle kennen die Real-Life Version von Minecraft sehr gut: den Sandkasten. Kinder bauen Burgen, Tunnel, Häuser oder erschaffen köstliche Kuchen und Eiskreationen aus Sand. Dabei nützen sie ihr kreatives Potenzial.
Heute ergänzen Videospiele den Sandkasten als wetterunabhängige Alternative. Minecraft ermöglicht jedem, sich in einer unendlich großen Baukastenwelt kreativ auszutoben. Auf spielerischer Art und Weise kann man dort alles Erdenkliche konstruieren.
Das hat nicht nur den Vorteil, dass das Spiel Spaß macht und an regnerischen Tagen die Zeit vertreibt. Es hilft vielen sogar im täglichen Leben weiter. Das Bundesministerium für Familie und Jugend empfiehlt Lehrern dieses Spiel im Fach „geometrisches Zeichnen“ anzuwenden. Denn Minecraft fördert die zwei- und dreidimensionale Raumvorstellung sowie die Gestaltungsfähigkeit, etwa im Rahmen einer fiktiven Stadtentwicklung. Studenten der technischen Universität Wien nutzen das Spiel beispielsweise für ihr Maschinenbaustudium.
Doch Minecraft ist nicht das einzige Spiel, das uns im realen Leben unterstützen kann. Da gibt es noch viele mehr. „Brain it on“ ist eine Lernspiel App, die sowohl Jungen als auch Erwachsenen die Welt der Physik näherbringt. Im Spiel „Plant Coaster“ werden Gestaltungs- und Managementfähigkeiten trainiert, in dem man einen Vergnügungspark nicht nur baut, sondern auch aktiv leiten muss.
Nicht nur in der digitalen Welt gibt es Spiele, die neben dem Spaß auch einen Lerneffekt haben. Das Brettspiel „Pandemie“ stärkt die Teamfähigkeit, weil man nur dann gewinnen kann, wenn man im Team agiert. Einer für alle und alle für einen, sonst verliert man. „Code Names“, das Kommunikationsspiel des Jahres 2016, fordert die Kommunikationsfähigkeiten heraus. Die Kreativität der Spieler ist in „Code Names“ auf dem Prüfstand. Es müssen möglichst viele Begriffe mit anderen Worten umschrieben werden müssen, ohne auf Wörter der Konkurrenz hinzuweisen.
Die digitale Spielewelt bringt uns durch „learning by doing“ relevante Fähigkeiten bei. Der Vorteil ist, dass man durch Spiel und Spaß lernt, was bei herkömmlichen Unterrichtsmethoden nicht immer der Fall ist. Mit digitalen Lernspielen wird nicht nur theoretisches Wissen erworben (Literacy), sondern auch die Kompetenz vermittelt, dieses Wissen anzuwenden und mit anderen Informationen zu vernetzen (Agency).