TrafficCheck

Julius Raab Stiftung
Geschäftsführer

DI Dr. techn. Georg Kriebernegg

TrafficCheck

 

Bitte erzählen Sie uns, welche Rolle der Digitale Wandel für Ihr Unternehmen und Ihre Branche spielt?

Wir sind ein klassisches Ingenieurbüro und befassen uns mit Hoch- und Tiefbau. In der Verkehrsplanung tut sich durch den digitalen Wandel sehr viel, in der Baubranche wird das gerade erst Thema.

Die Frage ist für uns nicht, ob wir den Digitalen Wandel wollen. Sondern ob wir es schaffen ihn zu bewältigen. Für uns ist klar: Wenn wir weiterhin als Unternehmen erfolgreich sein wollen, müssen wir aktiv mitziehen. Sonst könnten wir durch globale Player ersetzt werden.

Digitale Technologien bieten für Mittelständler wie uns aber auch große Chancen. Etwa wenn es darum geht mit Big Data zu arbeiten. Diese Chance haben wir genutzt und mit Traffic Check einen neuen Service auf die Beine gestellt. Die Online Plattform bildet das Qualitäts- und Störfallmanagement an Ampelanlagen ab. Es handelt sich also um ein Tool, mit dem die Stadtverwaltung als Anlagenbetreiber, die Polizei als Überwachungsorgan und der Störungsdienst der Anlagenfirmen miteinander vernetzt an der Optimierung der Verkehrssteuerung arbeiten. Es geht aber auch um eine zielgerichtete und rasche Störungsbehebung, ohne dass ein nennenswertes Verkehrschaos ausbricht. „TrafficCheck“ setzt dabei auch auf die Verkehrsteilnehmer/innen selbst: Mittels einfacher Eingabemaske am Smartphone können Fußgänger, Rad-, Autofahrer und Nutzer der öffentlichen Verkehrsbetriebe etwa Störfälle, lange Ampelintervalle oder Wartezeiten melden. Die Bewertungen helfen, unser Verkehrssystem besser und sicherer zu machen.

 

Welche Schritte haben Sie gesetzt um die Chancen zu nützen / die Herausforderung zu meistern? Was war dabei besonders wertvoll? Wer hat Ihnen hier besonders geholfen?

Auf der Problemseite ist für uns der direkte Kontakt zum Kunden besonders wertvoll, auf der Lösungsseite die starke interdisziplinäre Vernetzung.Ein Vorteil, den wir großen Playern gegenüber haben, ist, dass wir sehr dicht an unseren Kunden dran sind und deren Problemstellungen kennen. Wir können daher Themen direkt vom Kunden aufgreifen, für die der Markt noch keine Lösungen bietet. TrafficCheck ist genau so entstanden. Jemand kam zu uns, hat gefragt warum es keine Bewertung für Ampel gibt und wir haben eine Lösung dafür entwickelt.

Wir setzten in allen Bereich stark auf die Vernetzung mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen. Das sind sehr wichtige Partner für uns, wenn es um die Umsetzung neuer Projekte geht.

 

Aus welchem Fehler haben Sie besonders viel gelernt?

Egal wie gut die Idee ist, wenn man sie mit dem falschen Partner umsetzt kann das nicht funktionieren. Ein gemeinsames Mindset und gemeinsame Ziele sind ausschlaggebend.Denn durch den digitalen Wandel ist es nicht mehr möglich linear zu denken. Man muss anfangen quer zu denken, neue Ideen zu entwickeln und sie auf die Straße zu bringen.

Das neben dem Stammgeschäft zu bewältigen ist eine riesen Herausforderung. Wenn man sieht, dass sich eine Idee nicht so gut entwickelt muss man nachjustieren. Das ohne den richtigen Partner zu stemmen, ist nicht möglich.

 

Wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen generell mit dem Thema Innovation um?
Für uns ist das eine Frage der Unternehmenskultur. Wir haben dazu etwa die „Herbstbühne“ ins Leben gerufen. Dort präsentieren Mitarbeiter Ideen, die sie entwickelt haben. Jeder wird miteingebunden. Die unternehmerische Herausforderung ist, den Mitarbeitern neben dem Stammgeschäft Freiräume zu schaffen, um an diesen Ideen zu arbeiten. Das ist ein großes Ressourcen- und Organisationsthema.
 

Was möchten Sie anderen Unternehmen in Zusammenhang mit dem Digitalen Wandel unbedingt empfehlen?

Mehr Bereitschaft zu Kooperation. Wenn jemand in Österreich eine neue Idee, kapselt er sich typischerweise ab und will den Kuchen für sich haben. Das funktioniert heute nicht mehr. Wir brauchen mehr Offenheit und eine neue Vertrauenskultur. Denn die Herausforderungen des Digitalen Wandels können wir KMU nur gemeinsam stemmen.Mehr Mut, Neues auszuprobieren. Wir können heute Dinge umsetzen, von denen haben wir vor zehn Jahren noch nicht mal geträumt. Diesbezüglich haben wir KMU oft keine Role Models. Die müssen wir uns selber schaffen. Manche Sachen muss man einfach ausprobieren um zu sehen ob sie funktionieren und eventuell wieder revidieren. Aber ausprobieren sollte man sie.

Wir verfolgen ein klares Ziel:
Wir wollen Österreich und Europa nach vorne bringen

Mit neuen Ideen, einer ehrlichen und
mutigen Politik und auf Basis zeitloser Werte.


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