Viktor Meier

Bitte erzählen Sie uns, welche Rolle der Digitale Wandel für Ihr Unternehmen und Ihre Branche spielt?

Ohne Digitalisierung gäbe es unser Unternehmen nicht. Wir verkaufen zwar ein analoges Produkt, ökologische Eislaufplätze, das aber seit unserer Gründung vor 5 Jahren an mehr als 40 Länder weltweit. Ohne den digitalen Marktplatz Google wäre das für uns nicht möglich gewesen. Wir bekommen auf Grund von Online-Marketing täglich 5 – 10 Anfragen aus allen Kontinenten.

Auch für die Qualität unserer Produkte sind digitale Kommunikationstechnologien enorm wichtig. Wir haben in allen Ländern, in die wir verkaufen, lokale Partner. Mit denen arbeiten wir in einer gemeinsamen Cloud. So sind alle Partner und Mitarbeiter, egal wo sie sitzen und in welcher Zeitzone sie sich befinden, immer auf dem gleichen Informationsstand. Durch diese Form zu arbeiten können wir Wissen extrem schnell weitergeben und global rasch auf Trends reagieren.

Welche Schritte haben Sie gesetzt um die Chancen zu nützen / die Herausforderung zu meistern? Was war dabei besonders wertvoll? Wer hat ihnen hier besonders geholfen?

Der erste Schritt ist sich immer zu informieren, was es neues gibt. Das ist im Digitalen Wandel für jeden eine Hol-Schuld. Für uns gehört es auch dazu uns ständig selbst zu fragen, wie wir die Dinge besser machen können.
Und, wir sind alle sehr neugierig und eigeninitiativ. Die Kultur und Haltung in einem Unternehmen spielen also auch eine wesentliche Rolle.

Aus welcher Erkenntnis haben sie besonders viel gelernt?

Digitale Technologien ermöglichen eine vollkommen neue Form der Zusammenarbeit. Jeder kann dort arbeiten wo er will. Es zählen Resultate und nicht die Anwesenheit. Das können und wollen nicht alle Mitarbeiter.
Die zweite, für mich zentrale Erkenntnis ist, dass gute Ideen nur dann auch wachsen und gedeihen, wenn es jemanden gibt, der sie im Unternehmen in die richtigen Kanäle lenkt. Wir haben in unserer Cloud für dieses Thema etwa eigene Foren eingerichtet.

Wie gehen Sie in Ihrem Unternehmen generell mit dem Thema Innovation um?

Wer als Unternehmer glaubt, dass er schon alles weiß, der wird scheitern. Wir achten daher bewusst darauf, dass wir mit Leuten arbeiten und vernetzt sind, die in ihren Bereichen kompetenter als wir sind. Dazu braucht man ein gewisses Maß an Bescheidenheit und jedenfalls die Fähigkeit von einander zu lernen.
Im deutschsprachigen Raum sind wir Jahrhunderte darauf trainiert worden, über etwas erst zu sprechen oder es herzuzeigen, wenn es perfekt ist. Das geht heute nicht mehr. Wenn man mit eine Prototypen auf den Markt geht und diesen mit Kunden weiterentwickelt bringt das viel mehr, als im stillen Kämmerlein abseits von den Usern alles alleine auszutüfteln.

Was möchten sie anderen Unternehmen in Zusammenhang mit dem Digitalen Wandel unbedingt empfehlen?
Wir alle müssen uns an die neuen Vorzeichen anpassen. Aber das ist keine riesige Sache. Denn auch viele kleine Schritte führen zum Ziel. Wichtig ist jedenfalls sich einzugestehen, wo einem selbst Kompetenzen fehlen und diese dann gezielt ins Unternehmen zu holen.