Elisabeth Mayerhofer:

Digitaler Wandel: Macht es überschaubar und konkret, Freunde der Zukunft!

Viele Fans der Digitalwirtschaft kennen das: Sie erzählen begeistert von neuen Möglichkeiten, doch die Skepsis und das Unbehagen wollen einfach nicht aus dem Gesicht des Gegenübers verschwinden. Was das mit Geschwindigkeit zu tun hat und warum es sich manchmal lohnt Großes überschaubar werden zu lassen, lesen Sie hier.

 

Früher war nicht alles besser. Aber so mancher hat das Gefühl, dass die Dinge seinerzeit zumindest weniger kompliziert waren. Denn der Digitale Wandel verändert alles und das rasend schnell.

 

Schwindlig und unsicher vor lauter Veränderung

 

Geschwindigkeit wirkt sich nicht positiv auf die menschliche Wahrnehmung aus. Wir alle kennen das: je schneller man mit dem Auto unterwegs ist, desto weniger Details kann man erkennen. Ähnlich scheint das bei unserem „inneren Auge“ zu sein. Wir spüren die Dynamik, die rasende (Innovations)Geschwindigkeit des Digitalen Wandels und erkennen wenig Konkretes. Das verursacht bei vielen Unsicherheit.

 

Komplexität verursacht Unbehagen

 

Das zeigt auch eine aktuelle Studie der Julius Raab Stiftung. Wir haben 500 ÖsterreicherInnen ab 16 Jahren zum Thema „Unternehmerische Verantwortung und Digitaler Wandel“ befragt. 63 % der Befragten sehen im Digitalen Wandel vor allem Herausforderungen und Probleme.  31 % stimmen dem einigermaßen zu.

Als großes, nicht leicht zu fassendes Phänomen verursacht der Digitale Wandel eindeutig Unbehagen. Unbehagen, das uns in unserer Kraft, die Zukunft zu gestalten, bremst. Unbehagen, das uns den Blick nach vorne verbaut.

 

Genauer darüber nachdenken hilft

 

Nimmt man sich aber die Zeit um genauer hinzuschauen, ergibt sich ein anderes Bild. Wir haben auch nach den Auswirkungen des Digitalen Wandels auf bestimmte Bereiche gefragt. Darunter waren Themengebiete wie Bildung und Ausbildung, Umweltschutz oder Arbeitsmarkt. Dort überwiegen für die Befragten die positiven Auswirkungen der Digitalisierung fast immer.

Noch chancenorientierter werden die Aussagen zum Digitalen Wandel bei der Frage, wo die Digitalisierung Möglichkeiten bringt, Probleme in Zukunft besser zu bewältigen: 89 % sehen im Bereich Bildung bessere Problemlösungen durch Digitalisierungen, 77 % stimmen dem für die medizinische Versorgung zu und 71 % sehen große Chancen für die Lösung von Arbeitsmarktproblemen.

 

Learning: Macht es konkret!

 

Je konkreter man also über den Digitalen Wandel spricht, desto positiver werden die Aussagen dazu.

Was kann man daraus lernen? Alle, die sich als Freunde der Zukunft verstehen, denen es leicht fällt dem Digitalen Wandel mit offenem Blick und Chancenfokus zu begegnen, müssen sich an der Nase nehmen: Wir machen Angst, in dem wir Digitalisierung als großes, unbekanntes Phänomen, als Revolution kommunizieren.

Dort, wo wir im Unbekannten Gestaltungsspielraum sehen, sehen viele andere Unsicherheit. Dort wo wir Chancen sehen, sehen andere Risiken. Dort, wo wir „Auf in die Zukunft“ rufen, wünschen andere sich zurück in die Vergangenheit.

Machen wir es lieber konkret. Brechen wir die Digitalisierung auf einzelne Bereiche und konkrete Themenstellungen herunter. Machen wir diese Veränderungen begreifbar und auch das, was sie für unseren beruflichen und privaten Alltag bedeuten können.

 

Portrait Elisabeth Mayerhofer

Mag. Elisabeth Mayerhofer, Geschäftsführerin der Julius Raab Stiftung

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