Start up again!

„Wer den Kopf in den Sand steckt, kann nur ersticken“  – diesem Lebensmotto bleibt Damian Izdebski treu. Mit dem imponierenden Projekt „Ditech“ war er viele Jahre sehr erfolgreich, 2014 kam das Scheitern, jetzt startet Damian Izdebski mit seiner neuen Geschäftsidee „Techbold“ im Bereich Netzwerkausstattung wieder durch, wo er unter anderem „IT-Services täglich für den Preis einer Nespresso-Kapsel zur Verfügung stellt“. Außerdem hat Damian Izdebski ein Buch geschrieben, mit der Geschichte seines Erfolges, seines Scheiterns und «seinen sieben besten Fehlern» . Er hat das Buch für Unternehmer geschrieben, damit diese aus seinen Fehlern lernen und es besser machen können. Es geht Damian Izdebski vor allem auch darum, die heutzutage weitverbreitete Meinung zu revidieren, dass Scheitern für Unternehmer ein Tabu ist, und klarzustellen, dass zum Unternehmertum auch das Scheitern dazugehört. Markus Gull hat ihn zum Interview ins „Cafe Julius“ der Julius Raab Stiftung eingeladen.

 

Lektionen aus der Pleite

Das Unternehmen war lange Zeit eine österreichische Vorzeige – Erfolgsgeschichte, an der viele sogenannte „Freunde“ funktional teilhaben wollten. Nach der Insolvenz 2014 haben viele davon rasch das Weite gesucht. „Das war ein schmerzhafter aber auch wertvoller Sortierprozess im Freundeskreis“, erinnert sich Izdebski,  „einige loyale Freunde sind geblieben und viele neue sind dazugekommen, dabei habe ich viel über Menschen dazugelernt. Auch fachlich  habe ich in den Wochen vor und nach der Insolvenz mehr gelernt als in den fünfzehn Jahren zuvor. Danach habe ich viel Zeit zum Nachdenken gehabt, bis mir eines Tages ein guter Freund 10.000,- Euro für einen Trip nach L.A.  geliehen hat“, erzählt Damian Izdebski,  „und dieser Trip war für mich die beste Therapie.“

 

Aus dem Scheitern lernen

Izdebski hat sich in L.A. einen Termin mit einem Geschäftspartner, einem großen Softwareentwickler, ausgemacht. Aus dem geplanten kurzen Gespräch wurden mehr als 120 Treffen mit StartUps, Vorstandmitgliedern und Investoren; wurde ein mehr als einen Monat dauernder Marathon aus Gesprächen und Meetings. „In den USA ist die Fehlerkultur eine völlig andere. Während man in Österreich immer nur über den Konkurs reden wollte, war man in L.A. vor allem am Erfolgsteil der „Story DiTech“ interessiert; daran, wie wir in einem gesättigten Markt wie in Österreich ein lange Zeit so erfolgreiches Unternehmen aufbauen konnten. Man hat mich als Experten gesehen und geschätzt“, erinnert er sich.

 

Motivation für den Neubeginn schöpfen

„Diese andere Art des Denkens, diese Zeit in L.A. hat mir wieder Selbstvertrauen gegeben und den unternehmerischen Funken gezündet“, bekennt Damian Izdebski.  Nicht aufgeben, Strohhalme als Chancen ergreifen und seien sie noch zu klein, Menschen zu motivieren, Leidenschaft und Liebe für den Job; das alles sind die Eigenschaften, die den unternehmerischen Menschen auszeichnen. Dazu gehört auch, aus Fehlern zu lernen, und nach einem Misserfolg wieder aufzustehen. Das ist die Kernbotschaft des Buches von Damian Izdebski, das man online auf seiner Seite bestellen kann.

 

Innovative Entrepreneurs sind die wahren Helden unserer Zeit

„Unser neues Unternehmen „Techbold“  gibt es jetzt seit über zwei Jahren. Aktuell  haben wir 35 Mitarbeiter. Erst vor kurzem haben wir mittels Crowdfunding 700.000,- Euro aquiriert“, erzählt Damian Izdebski stolz von „seiner neuen Herausforderung“, die ihm auch großen Spaß macht. Wir von der Julius Raab Stiftung wünschen ihm dabei viel Erfolg, und wollen die Message mit einem schönen Schlusswort aus seiner Feder auf den Punkt bringen: „Es werden nicht die großen Unternehmen sein, die die Jobs in Europa schaffen. Es sind die Jungunternehmer, es sind die Start-ups, welche neue Wege gehen. Es sind die, die Kraft haben, Jobs zu kreieren, und das sind die wahren Helden.“

 

Damian Izdebski: geboren 1976 in Siedlce (Polen); kam 1992 mit seiner Familie nach Österreich. HAK-Matura, danach vier Semester Studium der Wirtschaftsinformatik an der TU Wien. Softwareentwickler und selbständiger IT-Techniker; 1999 Gründung der Firma DiTech (gemeinsam mit seiner Frau Aleksandra). Innovative Kombination aus Internet- und Filialhandel, binnen weniger Jahre Aufstieg zum größter Online-Händler für Elektronik in Österreich; im  März 2014 Insolvenz und Schließung  auf Grund überhitzter Expansion und damit verbundener Finanzierungsprobleme.  Kumuliert über die Jahre wurden mehr als eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschaftet und über eine Million Online-Bestellungen abgewickelt.

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