16. November 2017

Der Generationen-Vertrag braucht ein Update

Am 14.11. lud die Partnerorganisation der Julius Raab Stiftung, Aktion Generationengerechtigkeit, zum Pressegespräch um auf die drohende Krise des Pensionssystems aufmerksam zu machen.

Es ist Fakt: Das österreichische Pensionssystem zählt nicht nur zu den teuersten sondern auch zu den am wenigsten nachhaltigen Modellen Europas. Zahlreiche Studien, Experten und Rankings bescheinigen dem heimischen Modell den Kollaps, wenn nicht rasch die notwendigen Schritte ergriffen werden. „Aus budgetärer Sicht können wir uns das heimische System auf Dauer nicht leisten“, kommentiert Prof. Bernhard Felderer, Präsident des österreichischen Fiskalrates und fasst zusammen: „Wir entwickeln uns weiter, werden gesünder, leben länger und kosten dem System immer mehr Geld – dass sich so etwas nicht ausgehen kann, liegt auf der Hand. Der Generationenvertrag ist damit in Gefahr.“

 

Handeln ist das Gebot der Stunde

Die Aktion Generationengerechtigkeit verwehrt sich gegen die Teildiskussion der Pensionsproblematik und stellt eine zentrale Forderung an die neue Bundesregierung: „Wir brauchen einen neuen Generationenvertrag. Es ist höchste Zeit für echte Reformen.  Jedes Beschönigen und Verschieben ist unverantwortlich den nächsten Generationen gegenüber. Wir müssen handeln! Es müssen die Lasten wieder fairer nach dem Prinzip der Solidarität zwischen den Generationen aufgeteilt werden. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit“, so Felderer.

 

Eine Glühbirne für das Pensionssystem

Elisabeth Mayerhofer, Geschäftsführerin der Julius Raab Stiftung, sind vor allem die Regelungen für die nächsten Generationen nicht weitreichend genug: „Als Mutter merke ich in meiner und jüngeren Generationen, dass wir nicht mehr an das System der Solidarität und Gerechtigkeit glauben. Selbstverständlich müssen wir das jetzige System sichern, doch weitreichend geht es darum uns den Herausforderungen der Zukunft anzupassen und uns fragen was die übernächste Generation brauchen wird.

Unsere Enkelkinder werden in einer Welt leben, die fundamental anders funktionieren wird. So befindet sich unsere Wirtschaft auf dem Weg von der durch Geld getriebenen Marktwirtschaft hin zu einer Marktwirtschaft, deren bestimmendes Organisationsprinzip Daten sein werden. Was heisst das nun für ein beitragsfinanziertes System und wie könnten wir es anders machen?

Die Glühbirne ist auch nicht durch 1.500 Adaptionen an der Kerze entstanden. Sondern weil jemand mutig war und daran geglaubt hat, dass es auch noch andere Wege zu Ziel geben muss.“

 

Konkrete Forderung der Aktion Generationengerechtigkeit an eine neue Regierung:
  • Anhebung des gesetzlichen und des faktischen Pensionsantrittsalter für Männer und Frauen
  • Koppelung des Pensionsalters an die Lebenserwartung
  • Abflachung der Einkommenskurve für Arbeitnehmer ab 55/60 -> Geringere oder keine Erhöhung durch Kollektivvertragserhöhung
  • Vereinheitlichung der Pensionssysteme (ASVG, Beamte, ÖBB, Kammern etc.) in max. 15 Jahren für alle Pensionisten bis 2032 statt bis 2040 oder Umstellung aller zu einem Stichtag – 1.1.2020 – unter Mitnahme des Pensionskontos, das die Vergangenheit des bisherigen Systems abbildet.
  • Etablierung einer Beauftragten / eines Beauftragten für Generationengerechtigkeit in der neue Regierung, damit diese Themen nicht untergehen.

 

Pressestimmen:

Die Presse, 14.11.2017: http://diepresse.com/home/innenpolitik/5319952/Raidl_Fuer-Pensionsreformen-Mut-so-wie-Schuessel-frueher

Der Standard, 14.11.2017: http://derstandard.at/2000067777186/Forderungskatalog-Kampagne-fuer-Anhebung-des-Pensionsalters

Kurier, 14.11.2017: https://kurier.at/politik/inland/pensionen-der-koenigsweg-ist-laengeres-arbeiten/298.093.681

Trend, 14.11.2017: https://www.trend.at/politik/pensionsdebatte-ruf-lebensarbeitszeit-8428832

Ö1 Mittagsjournal, 14.11.2017: https://oe1.orf.at/player/20171114/494211

Link zur Aktion Generationengerechtigkeit: http://www.gerechte-pensionen.at/

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